Verliebt, verwirrt, verdammt noch mal!
Die Welt ist rosarot und der Himmel voller Geigen. Mit Dauergrinsen und Schmetterlingen im Bauch ist das Leben einfach schön. Verliebtsein hört sich nicht nur an wie ein Drogentrip, es aktiviert auch die gleichen Hirnareale.
Wie bitte? Das Ganze hat wenig mit Emotionen zu tun? Nein, aber wer sich das klar macht, hat Chancen, dass nach dem Hormoncocktail mehr bleibt als ein Kater.
Treffen sich Zwei, findet in Sekundenschnelle ein Pheromon-Test statt. Was klingt wie bei Familie Borkenkäfer, ist ein Abgleich der Immunsysteme. Je unterschiedlicher, desto attraktiver wirken die potentiellen Partner. Dieses steinzeitliche Erbe führt zu sexueller Anziehung, obwohl Vieles auf den zweiten Blick schon jetzt nicht passt. Was schert einen die Modeleisenbahn, wenn das Unterbewusstsein nach Sex schreit?
Danach wird auf das Objekt der Begierde alles projiziert, was man gern im Rundum-Sorglos-Paket hätte. Macken und Marotten? Fehlanzeige. Ausgeblendet. Je mehr in dieser Phase fantasiert wird, desto härter der Aufschlag von Wolke Sieben auf dem Boden der Tatsachen.
Kopf hoch, je mehr Erfahrungen man macht, desto besser wird’s. Ein alter Hase verliebt sich noch immer, aber er wird dadurch nicht mehr so verrückt. Wer bei sich bleibt, ist nach dem großen Hoch nicht so ernüchtert. Erlaubt Euch schon während des Verliebtseins Dinge am Partner zu sehen, die Euch nicht gefallen. Sie bleiben sowieso, wenn der Rausch verfliegt.
Wer bleibt danach zusammen? Gesellen sich Gleich und Gleich lieber als, dass Gegensätze sich anziehen? Untersuchungen zeigen, dass Beziehungen zwischen ähnlichen Partnern tatsächlich länger halten. Für Verliebtsein mit Perspektive ist es also wichtig, zu wissen, wer man ist was man sucht. Dann können die nächsten Frühlingsgefühle kommen.